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Das ist wieder typisch: Da träumen diese Künstler vom
gerechten Kämpfer, der natürlich heutzutage aus dem weiten
All gebeamt und anagrammisch verkehrtschreibelt wird. Aber was soll's.
Die S-Bahn wird dadurch auch nicht schneller zwischen Greifswalder
und Schönhauser, und die Tram zuckelt weiter vom 58er Postamt
zum Bersarin-Platz. Aber es ist doch einiges anders: Die Sachsen
haben Budapest erobert und die Thunfische sind zurückgeschwommen,
und die Bullen-Wannen heißen nicht mehr Barkas, und der Hauswart
hat jetzt eine andere Kontakt-Nummer, und Gertraut Roepke hat diesmal
die Verlierer angekreuzt. Ichfunktion ist eine geniale Band. Da
steckt dieses Land voll von klinkenputzenden Jungunternehmern und
Wenderackern, aber Pankonin, Tschaka, Schaum und Haupt tun so, als
gäbe es nichts Wichtigeres als Rock und Roll, stinkende Kneipen,
muffige Provinzklubs und treue Fans, die gerne etwas klagen über's
Leben im Ex-Land. Wenn man nur dieses Band mit seinen 7 Liedern
hört und sonst nichts, dann kann man nichts verstehen. Wenn
man aber Pompeij und John Lennon kennt und einen seltsamen Film
und eine Feeling B-Platte und viele chaotische Konzerte, dann weiß
man einiges. Der Fremde rümpft die Nase und weiß... Naseweiß...:
Alt. Aber, es ist doch eine alte Mode, und ich bin dabei, wenn alles
herum ist. Fahr ich aber nach Hamburg und spiele es vor, geht es
nach. Und keiner wird versuchen, den Code zu knacken. Selber schuld.
Paule (aus Messitsch 1/91 #8)
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